Universität Hamburg - Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik

NACHRICHTEN
aus dem Institut für Geschichte der Naturwissenschaften, Mathematik und Technik
HAMBURG


Nummer 25, April 1995

Seminar zur Entwicklung der Quantentheorie bis zur Formulierung der Quantenelektrodynamik

Ausgehend von dem Wunsch, sich auch einmal mit der neueren und neuesten Geschichte der Physik zu befassen, entstand das Konzept zu diesem Seminar durch die Zusammenarbeit von Frau Dr. Renneberg und uns, zwei Studenten der Physik.

Gemeinsam entwickelten wir ein Seminarprogramm, das sich auf den Zeitraum ab der Formulierung der Quantenmechanik (1926/27) bis zur Etablierung der Idee der Renormierung (ca. 1947) konzentrierte. Wir beschäftigten uns also mit einer Zeit, in der Deutschland anfangs auf dem Gebiete der Theoretischen Physik führend war, und zu deren Ende es diese Rolle an die USA abgegeben hatte. Dieser Zeitraum ist also u.a. gekennzeichnet durch den Übergang von der Weimarer Republik in das Nazi-Regime, durch die darauf folgende Emigration der bedeutendsten Physiker Deutschlands und durch den Zweiten Weltkrieg. Diese Bereiche und ihre jeweiligen Auswirkungen auf die Theoretische Physik bildeten dann auch die Schwerpunkte unseres Seminars.

Die Komplexität und Schwierigkeit der physikalischen Thematik stellten große Anforderungen an das naturwissenschaftliche Verständnis der Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer; dennoch war die Resonanz unerwartet stark. Neben den "üblichen" Studierenden des IGN nahmen auch viele Studierende der Physik an unserem Seminar teil, die durch die aktuelle Thematik angeregt wurden, erstmals ein Seminar am IGN zu besuchen und über die historischen Grundlagen ihrer Disziplin nachzudenken.

Ausgehend von Überblicksartikeln arbeiteten wir uns immer tiefer in die Thematik ein und konnten u.a. feststellen,

Generell wurde das Seminar als ein Erfolg gewertet; Schwierigkeiten bereitete manchmal das Verständnis der physikalischen Theorie selbst, so daß das "Popularisieren" der theoretischen Grundlagen in einigen Seminarstunden im Vordergrund stand und auf die historischen Zusammenhänge nicht immer ausführlich genug eingegangen werden konnte. Doch konnten wir in der jeweils folgenden Seminarstunde, bereichert durch die Diskussionen auf dem Gang des Instituts während der dazwischenliegenden Woche, den historischen Faden häufig wieder da aufnehmen, wo er liegengeblieben war.

Kai Handel, Markus Müller


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wwwign, 11. August 1995